Ehrlicher Lagebericht

Was bringt positives Geschwafel? Welchen Sinn hat es, das Vorhandensein von Problemen zu leugnen? Ganz klar: Es sind die nervigen Nachfragen.

Häufig wird man gefragt, ob alles gut sei: Nach dem Wochenende, nach dem Urlaub oder auch mal zwischendurch. Zwar hat jeder Probleme, alle haben ihr Päckchen zu tragen. Doch in aller Regel wird die floskelhafte Abfrage stur bejaht, weil man einfach nur seine Ruhe haben will.

Es wäre doch für beide Seiten vorteilhaft, wenn der Gefragte zugeben könnte, dass „vieles“ oder „das meiste“ (aber halt nicht „alles“) gut sei. Da dies jedoch kaum verbreitet ist, sind weitere Nachfragen programmiert. Genau das macht es kompliziert: Unter das Level „super-duper“ oder „mega-affen-geil“ darf die Zufriedenheit nicht fallen.

Lösung: Eine ehrliche Antwort wird wahrscheinlicher, wenn die Frage anders formuliert wird: Statt „Geht’s dir gut?“ könnte man „Wie geht es dir?“ fragen. Offene Frage, offene Antwort. Danach darf der ehrliche Lagebericht auch einfach mal so stehen bleiben.