Fasse dich kurz, bitte!

Muss die eigene Redezeit bei jedem Gespräch solange ausgedehnt werden, bis die Zuhörer genervt abschalten? „Fasse dich kurz“, mag der Wortkarge dem Schwafelnden entgegenschleudern.

Sich kurz fassen - eine alte Tugend
Eigene Aufnahme aus dem Technikmuseum in Berlin.

Jeder kennt Menschen, die das bereits Gesagte – gewürzt mit Phrasen und Worthülsen – immer und immer wieder durch den verbalen Fleischwolf drehen. Solange, bis ein undefinierbarer Wortbrei herausquillt, der wirklich niemandem mundet. Viel zu oft erduldet man Redebeiträge, bei denen nach dem ersten Satz nichts Substanzielles folgt. Das ist zeitraubend und ermüdend.

Nun ist es doch aber so, dass man durch eigenes Reden wenig Neues lernt. Und nichts Neues lernen, kann kein Ziel sein. Daher fasse ich mich in der Regel kurz, lehne mich zurück und überlasse den anderen das Wort.

Das bedeutet nicht, dass ich zu den Dingen keine Meinung hätte. Über viele Themen bin gut informiert, kenne Details und Argumente. Doch nur wenn ich die Aussicht habe, einen Punkt zu machen, äußere ich meine Gedanken. Ausufernde Geschichten gehören ans Lagerfeuer.

Lösung: Der geneigte Vielredner könnte sich einmal ganz bewusst zurückhalten. Und sich, während der andere redet, lieber eine gescheite Nachfrage überlegen. So entstehen echte Gespräche und Wissen.

Letztes Update: Februar 2023