Welchen Einfluss hat eine Aufforderung an mich, die meine Einstellung und Gefühlswelt adressiert? „Genieße die Zeit!“ ist so eine floskelhafte Bemerkung vor dem Urlaub.
Noch kurz von Kollegen verabschieden und dann rein in die wunderbarste Zeit des Jahres. Egal ob Weihnachten, Ostern oder der wohlverdiente Urlaub: Den Tipp, alles bewusst zu genießen, bekommt man gratis mit auf den Weg.
Das ist sicherlich gut gemeint – nur löst es in mir einigen Widerstand aus. Denn Genuss ist etwas, das im Augenblick entsteht. Das kann man nicht planen oder verordnet bekommen. Häufig erkennt man derartig hohle Phrasen, wenn man einmal das Gegenteil formuliert.
Lösung: Das Abgedroschene, unendlich oft Gehörte: all das muss nicht sein. Man kann sich in eine längere Pause verabschieden, indem man auf den Tag des Wiedersehens verweist. Etwa, „… bis zum 4. Januar“ oder “ … wir sehen uns Dienstag in 17 Tagen.“ Beinhaltet nützliche Informationen und klingt auch etwas frischer.