Menschen blicken ganz unterschiedlich auf die Welt, auf das Leben. Sie bewerten Situationen höchst individuell. Was dem einen auf den Nägeln brennt, ist dem anderen völlig gleich. Ein Küchenphilosoph beim Denken.

Neulich saß ich mit einem Freund der Familie in der Küche und sagte: “Philosophie, das wäre auch ein Studium nach meinem Geschmack gewesen.” Mein Gegenüber wusste mit den Inhalten des Fachs wenig anzufangen, also begann ich zu beschreiben. Doch mit meiner Ausführung war ich nicht ganz zufrieden – ich hätte mehr Tiefe von mir erwartet.
Da die Erklärung nicht flutschte, war das Thema tot. Schade eigentlich, denn ich, mit meinem kopflastigen Denken eines Volkswirts, erahne die Bedeutung des Fachs: Nichts liegt mir ferner, als durch diesen Kurzgedanken die Philosophie in Misskredit zu bringen.
Also recherchierte ich den Begriff am nächsten Tag, um es bei nächster Gelegenheit genauer formulieren zu können. Dabei dachte ich darüber nach, ob der Freund wohl auch darüber nachdenken würde (Nein, eher nicht!). Wie betrachtet er sich als Teil der Welt? Wie denkt er über soziale und kulturelle Themen?
Und so wurde ich, ohne es gewollt zu haben, ein Küchenphilosoph. Ein Titel, den durch meine wiederkehrende Denkarbeit im Setting Küche durchaus zusteht (Achtung: scherzhaft gemeint). Leider werde ich dieses Feld niemals auch nur annähernd durchdringen. Tja, so ist das Leben.
Lösung: Erkenntnisse gewinnen, Zusammenhänge verstehen und Wissenslücken schließen macht Spaß und lässt Menschen wachsen. Gelegenheiten, über Gott und die Welt zu philosophieren und dadurch voneinander zu lernen, sollten stets mit Freude ausgekostet werden.
Wer philosophisch Fundiertes sucht, findet dies bei Nora Hespers und Rita Molzberger im Podcast “Was denkst du denn?” oder auf WDR 5 im Philosophischen Radio mit Jürgen Wiebicke – das Reinhören lohnt sich immer.
Letztes Update: Oktober 2022