Menschen blicken ganz unterschiedlich auf die Welt, auf das Leben. Sie bewerten Situationen höchst individuell. Was dem einen auf den Nägeln brennt, ist dem anderen völlig gleich. Ein Küchenphilosoph beim Denken.

Neulich saß ich mit einem Freund der Familie in der Küche und merkte an: “Philosophie, das wäre auch eine Studienrichtung genau nach meinem Geschmack gewesen.” Mein Gegenüber wusste mit den Inhalten des Fachs wenig anzufangen, also begann ich zu beschreiben. Doch mit meiner Ausführung war ich nicht ganz zufrieden – ich hätte mehr Tiefe von mir erwartet.
Als die Erklärung nicht flutschte, war das Thema beendet. Schade eigentlich, denn ich sehe das Fach als hochgradig bedeutsam für die gesamte Menschheit. Und das meine ich ernst: Nichts liegt mir ferner, als durch diesen Artikel die Philosophie in Misskredit zu bringen.
Daher recherchierte ich den Begriff am nächsten Tag, um es bei nächster Gelegenheit genauer formulieren zu können. Dabei dachte ich darüber nach, ob der Freund wohl auch darüber nachdenken würde (Nein, eher nicht!). Wie betrachtet er sich als Teil der Welt? Wie denkt er über soziale und kulturelle Themen?
Und so wurde ich, ohne es gewollt zu haben, ein Küchenphilosoph. Ein Titel, den durch meine wiederkehrende Denkarbeit im Setting Küche durchaus zusteht (Achtung: scherzhaft gemeint). Leider werde ich das Fach niemals auch nur annähernd durchdringen. Tja, so ist das Leben.
Lösung: Erkenntnisse gewinnen, Zusammenhänge verstehen und Wissenslücken schließen macht Spaß und lässt Menschen wachsen. Gelegenheiten, über Gott und die Welt zu philosophieren und dadurch voneinander zu lernen, sollten stets mit Freude ausgekostet werden.