Ich mag keine Spielplätze. Sie sind unnatürlich, gefährlich und hemmen die Kreativität der Kleinen. Langeweile, Angst und Frust sind bei mir stets dabei.
Meine zweijährige Tochter hat sich die Lippe an einem Federtier aufgeschlagen. Gerade noch saß sie unbekümmert auf dem Ding, beim Absteigen (als ihr Gewicht auf dem Gerät plötzlich fehlte), gab es einen mächtigen Rückstoß. Sie musste schrecklich weinen, auch etwas Blut lief ihr aus dem Mund.

Ich habe getobt vor Wut. Wie kommen Planer auf die Idee, Geräte aufzustellen, die für kleine Menschen unberechenbar sind. Ein Klettergerüst aus Holz ist ehrlich, es steht da und bewegt sich nicht. Aber bewegliche Teile, die Energie speichern und diese dann unvermittelt abfeuern, sind aus meiner Sicht nicht zu verantworten.
Mein Kind hatte Glück: Weder war ein (Milch-)Zahn herausgeschlagen, noch die Nase gebrochen. Aber beide Szenarien waren realistisch. Ich bin der Meinung, dass die künstlichen Welten die Fähigkeiten nicht befördern, sondern die Kinder in Situationen bringen, die sie nicht einschätzen können. Als Elternteil ist man auch nicht besser dran: Entweder, man muss Hilfe leisten oder ist zum Zuschauen verdammt.
Lösung: Ich möchte nicht noch mehr Situationen wie die oben beschriebene erleben müssen. In Zukunft werden wir Spielplätze meiden und in den Wald gehen. Da steht man als Papa nicht blöd herum und die Kinder machen das, was ihren Fähigkeiten entspricht und zwar, wie Studien gezeigt haben, wirklich autonom und altersübergreifend.
Letztes Update: Januar 2023