Ab wann bin ich ein Klugscheißer?

Wenn eine Äußerung etwas schief oder gar faktisch falsch ist, gehört sie verbessert. Doch hierin liegt die Gefahr, als Besserwisser oder Klugscheißer betitelt zu werden. Wie soll man damit umgehen?

Immer wieder passiert es, dass jemand etwas nicht weiß. Das ist ganz normal und für sich genommen nicht schlimm. Nun kann es jedoch passieren, dass eine Aussage genau dann getätigt wird, wenn ein Wissender in Hörweite ist – dann wird es kniffelig.

Mein Kollege ist clever und ist offen für Hinweise jeglicher Art. Nachdem er nun das dritte Mal erzählte, er habe im Wetterbericht gesehen, es werde morgen regnen, konnte ich nicht mehr an mich halten und erwiderte: „Bemerkenswert, dass der Wetterbericht heutzutage schon vorab erstellt werden kann.“

Er begriff nicht sofort und begann, umständlich von Wahrscheinlichkeiten zu reden und wie die Werte zu interpretieren seien. Ich unterbrach ihn mit den Worten: „Pass auf, es gibt die Wettervorhersage – und es gibt den Wetterbericht.“ Nun fiel der Groschen. Danach haben wir analysiert, ob ich ein Klugscheißer bin. Eindeutiges Ergebnis: Ja, ein bisschen schon.

Lösung: Wer Wissen in die Welt bringen möchte, sollte das stets mit Bedacht tun. So gehört das Klugscheißen etwa nicht in große Runden. Wenn ich hingegen mit jemandem allein bin, sind gezielte Berichtigungen viel weniger schlimm und werden zumeist dankbar angenommen.

Letztes Update: Februar 2023